Was ist der Unterschied zwischen narzisstischen Zügen und pathologischem Narzissmus

Veröffentlicht am 12. Mai 2025 um 19:21

Der schmale Grat zwischen Selbstverliebtheit und Persönlichkeitsstörung

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem riesigen Spiegel. Der Spiegel reflektiert nicht nur Ihr Aussehen, sondern auch Ihre Persönlichkeit, Ihre Stärken und Schwächen. Nun gibt es Menschen, deren Spiegelbild ihnen wie ein faszinierendes Kunstwerk erscheint – einzigartig, bewundernswert und wertvoll. Für andere jedoch wird der Spiegel zu einer Bühne, auf der sie sich selbst inszenieren, um von der Welt Bewunderung und Bestätigung zu erhalten. Doch was passiert, wenn dieser Spiegel nicht mehr nur ein Abbild ist, sondern eine verzerrte Realität schafft?

Im Zentrum dieser Frage steht das Thema Narzissmus. Doch der Begriff ist viel komplexer als die häufige Vorstellung von Menschen, die ständig im Mittelpunkt stehen wollen. Es gibt einen tiefen Unterschied zwischen Menschen mit narzisstischen Zügen und denen, die unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPD) leiden.

1. Narzissmus: Der gesunde Funke des Selbstwerts

Narzissmus wird oft mit einem überhöhten Selbstwertgefühl gleichgesetzt, aber ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein ist nicht nur normal, sondern auch notwendig. In der Psychologie sprechen wir von „normalem“ oder „adaptivem Narzissmus“. Jeder Mensch braucht eine gewisse Portion Narzissmus, um Selbstvertrauen zu entwickeln, sich Ziele zu setzen und seine Bedürfnisse in einer Welt voller Erwartungen zu verteidigen.

Ein bisschen Narzissmus hilft uns, uns selbst zu schätzen, unsere Erfolge zu feiern und uns nicht von jedem Rückschlag aus der Bahn werfen zu lassen. Das positive Bild, das wir von uns selbst haben, wirkt sich auf unser Handeln aus, sei es im Job, in der Partnerschaft oder in Freundschaften.

Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der stolz auf seine Leistungen ist und sich durchsetzen kann – das ist noch kein Narzissmus im pathologischen Sinn. Solche Menschen haben in der Regel ein gesundes Maß an Selbstachtung und ein starkes Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen.

2. Die dunkle Seite: Pathologischer Narzissmus

Doch was passiert, wenn dieser Selbstwert nicht mehr nur als gesunde Quelle des Antriebs dient, sondern zu einer Notwendigkeit wird, die mit tiefen inneren Unsicherheiten und Ängsten zusammenhängt? Hier kommen wir zum pathologischen Narzissmus, der oft auch als narzisstische Persönlichkeitsstörung bezeichnet wird.

Pathologischer Narzissmus ist weit mehr als nur Selbstverliebtheit. Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung haben ein verzerrtes Selbstbild, das stark von der Außenwelt abhängt. Ihr Selbstwertgefühl ist instabil und wird durch externe Bestätigung, Bewunderung und Anerkennung aufrechterhalten. Sie sind regelrecht abhängig von der Bewunderung anderer, um sich selbst zu fühlen.

Was sind die Symptome einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung?

  • Grandioses Selbstbild: Eine übermäßige Vorstellung von der eigenen Wichtigkeit und Einzigartigkeit.

  • Mangelnde Empathie: Schwierigkeit, sich in die Gefühle anderer Menschen einzufühlen.

  • Manipulative Verhaltensweisen: Ausnutzung von anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen.

  • Empfindlichkeit gegenüber Kritik: Auch leichte Kritik kann zu intensiven Gefühlen wie Wut oder Verachtung führen.

  • Übermäßiger Anspruch auf Bewunderung: Ein ständiges Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen und bewundert zu werden.

Was besonders auffällt: Der pathologische Narzisst sieht die Welt und die Menschen häufig nur als Mittel zur Selbstbestätigung. Beziehungen, ob beruflich oder privat, werden oft instrumentell betrachtet und dienen einzig dem eigenen Vorteil.

3. Der feine Unterschied: Narzisstische Züge vs. Pathologischer Narzissmus

Hier liegt der springende Punkt: Der Unterschied zwischen narzisstischen Zügen und einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist nicht immer sofort sichtbar. Es sind subtile, aber tiefgreifende Unterschiede im Verhalten und im inneren Erleben, die oft erst bei näherer Betrachtung aufgedeckt werden.

Narzisstische Züge:

  • Menschen mit narzisstischen Zügen neigen dazu, sich in den Mittelpunkt zu stellen und in der Gesellschaft zu glänzen.

  • Ihr Selbstwertgefühl ist meist hoch, aber nicht vollkommen instabil.

  • Sie können mit Kritik umgehen, auch wenn sie zunächst verletzt sind, aber sie reflektieren und lernen daraus.

  • Ihre Beziehungen sind größtenteils funktional und sie können empathisch sein – sie sind nicht völlig kalt.

Pathologischer Narzissmus:

  • Pathologische Narzissten sind stark von externen Quellen der Bestätigung abhängig und können ohne diese in ein tiefes Loch der Unsicherheit und Selbstverachtung stürzen.

  • Ihre Beziehungen sind von Ausbeutung und Manipulation geprägt.

  • Sie reagieren extrem empfindlich auf Kritik – oft mit Wutausbrüchen oder tiefem Rückzug.

  • Der Mangel an Empathie und die ausgeprägte Selbstzentriertheit verhindern eine tiefgehende und gesunde Verbindung zu anderen Menschen.

Das lässt sich am besten an einem einfachen Beispiel verdeutlichen: Ein Mensch mit narzisstischen Zügen kann eine öffentliche Enttäuschung wie eine verpatzte Rede als Ansporn sehen, sich zu verbessern. Ein pathologischer Narzisst hingegen könnte eine ähnliche Situation als persönlichen Angriff erleben und den Verursacher für seine Scham verantwortlich machen – anstatt Verantwortung für die eigene Rolle zu übernehmen.

4. Die gefährliche Maske: Das versteckte Leiden der Pathologischen

Der wahre Schaden von pathologischem Narzissmus liegt oft im inneren Leiden, das hinter der glänzenden Maske der Selbstsicherheit verborgen bleibt. Narzissten erleben oft eine tiefe innere Leere und kämpfen mit extremen Gefühlen von Unzulänglichkeit und Scham. Ihre grandiosen Masken sind ein Versuch, diese inneren Schwächen zu verbergen.

In vielen Fällen sind diese Menschen in der Lage, charmant und überzeugend zu wirken – sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck, doch auf lange Sicht bleiben ihre Beziehungen oberflächlich und von einer ständigen Dynamik aus Überlegenheit und Kontrolle geprägt. Für sie selbst bleibt der emotionale Hunger nach Bewunderung und Bestätigung oft ungestillt – egal wie viel sie auch erreichen.

Resümé: Zwischen Selbstbehauptung und innerem Abgrund

Narzissmus ist kein Schwarz-Weiß-Phänomen, sondern ein Spektrum. Während narzisstische Züge Teil einer funktionalen, oft sogar erfolgreichen Persönlichkeit sein können, markiert der pathologische Narzissmus eine tiefgreifende Störung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Der zentrale Unterschied liegt weniger im äußeren Verhalten – das in beiden Fällen ähnlich erscheinen kann – als vielmehr in der Stabilität des Selbstwertes, dem Grad an Empathie und der Beziehungsfähigkeit (Pincus & Lukowitsky, 2010; Miller et al., 2011).

Menschen mit narzisstischen Tendenzen können zur Selbstreflexion fähig sein und aus Kritik lernen. Sie behalten trotz Egozentrik eine gewisse emotionale Anbindung an andere. Pathologische Narzissten hingegen operieren oft aus einem verletzlichen Selbst heraus, das durch Grandiosität geschützt wird – ein psychischer Abwehrmechanismus, der langfristig zu chronischem Leid und destruktiven Beziehungsmustern führt (Cain, Pincus & Ansell, 2008; Ronningstam, 2005).

Therapeutisch bedeutet dies: Nicht jeder „Narzisst“ braucht Heilung – aber einige brauchen Hilfe. Während Coaching oder achtsamkeitsbasierte Verfahren bei selbstbewussten, narzisstisch geprägten Menschen fruchten können, benötigen pathologische Narzissten meist eine intensive, psychodynamisch oder schematherapeutisch ausgerichtete Behandlung (Kernberg, 2016; Young et al., 2003).

Für Angehörige, Fachkräfte und Betroffene selbst gilt daher: Der Blick hinter die Maske ist entscheidend. Denn nicht jedes laute Ego ist stark – und nicht jede Zurückweisung ist narzisstisch. Nur wer versteht, wo Selbstliebe aufhört und Selbsttäuschung beginnt, kann heilsam intervenieren.

Wissenschaftliche Quellen (Auszug):

  • Pincus, A. L., & Lukowitsky, M. R. (2010). Pathological Narcissism and Narcissistic Personality Disorder. Annual Review of Clinical Psychology, 6, 421–446.

  • Cain, N. M., Pincus, A. L., & Ansell, E. B. (2008). Narcissism at the crossroads: Phenotypic description of pathological narcissism across clinical theory, social/personality psychology, and psychiatric diagnosis. Clinical Psychology Review, 28(4), 638–656.

  • Miller, J. D., Widiger, T. A., & Campbell, W. K. (2011). Narcissistic personality disorder and the DSM-V. Journal of Abnormal Psychology, 120(4), 755–764.

  • Kernberg, O. F. (2016). Narzisstische Persönlichkeitsstörungen: Theorie, Diagnostik und Therapie. Kohlhammer Verlag.

  • Ronningstam, E. (2005). Identifying and Understanding the Narcissistic Personality. Oxford University Press.

  • Young, J. E., Klosko, J. S., & Weishaar, M. E. (2003). Schema Therapy: A Practitioner’s Guide. Guilford Press.

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